https://youtu.be/i0TTPZGVgDU

 

Zu diesen Gedanken zur Woche begrüße ich sie von einer etwas windigeren Plattform. Heute von der Schwarzwaldhochstraße. Wir befinden uns am Mummelsee.

Meine Frau und ich sind gemeinsam unterwegs mit unserem Freund, der schwerbehindert ist. Er ist 62 Jahre alt. Vor ca. 10 Jahren hatte er zwei schwere Autounfälle. Er wurde jedes Mal angefahren. Dazu kamen zwei schwere Schädelhirntraumas. Das Allerschlimmste ist, dass er kurze Zeit darauf im Rollstuhl gelandet ist. Er ist also auf diesen Rollstuhl angewiesen und damit auch auf fremde Hilfe. Seitdem befindet er sich auch in einem Pflegeheim. Für mich ist es hochinteressant, zuzuhören, was er durchgemacht hat!

Wenn Sie durch Fremdverschulden angefahren werden und von heute auf morgen sich nicht mehr selbst versorgen können, auf andere angewiesen sind, nicht mehr die Freiheit haben, die sie vorher hatten –  dann bedeutet das eine wahnsinnige Lebensumstellung und ein einschneidendes Erlebnis.

Und auch heute bringe ich diesen meinen Hauptgedanken in die Gedanken zu Woche: Nämlich, dass Menschen dazu geschaffen sind, miteinander zu kommunizieren. Was möchte ich damit sagen? Anfangs war es nicht einfach für mich, mit unserem Freund im Rollstuhl umzugehen. Das war eine ganz neue Situation für mich. Das war mir total fremd. Und auch die Frage zu beantworten, wie ich das richtig mache. Das Ergebnis war, das ich gelernt habe, mit behinderten Menschen genauso umzugehen wie mit gesunden Menschen.

Und schenke ihm das Gefühl der Geborgenheit, dass du ihn ernst nimmst, dass du ihn verstehst, dass du ihm Hilfestellung gibst. Somit sind meine Frau und ich einige Male mit ihm pro Jahr unterwegs. Ich kann mich nicht in seine Situation hineinversetzen, das wäre überzogen. Aber mit ihm reden und sprechen also mit ihm kommunizieren, dass ernüchtert mich jedes Mal neu.

Sie kennen vielleicht den Spruch: „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“ In den Momenten mit unserem Freund erkenne ich wieder, wie gut es einem selbst geht. Was wäre wenn ich ab morgen im Rollstuhl sitzen müsste? Wäre das nicht fatal?

Gedanken zur Woche: Wo sind behinderte Menschen in ihrem Umfeld, die Ihnen für die kommende  Woche einfallen? Wo Sie sich einfach einmal zum Ziel setzen, dass Sie diese Menschen begleiten werden, öfters besuchen, Ihnen ein Gefühl der Geborgenheit zu geben. Damit es ihnen – und Ihnen auch – besser geht. Aus diesen Stunden mit unserem Freund gehe ich oft als Beschenkter nach Hause.

In dieser Woche wünsche ich Ihnen neben diesen Gedanken und Überlegungen auch, dass Sie sich neu bewusst werden, wie großartig das Geschenk der Gesundheit ist.