Kennen Sie die Situation?
Da hatten Sie einen anstrengenden Tag, freuen sich aber seit einigen Tagen auf den heutigen Vortragsabend. Ein Thema ganz auf Ihre momentane Situation zugeschnitten – das hat die vortragende Person heute im Gepäck dabei. .
Ihre pure Freude schlägt mit den ersten Worten des Referenten in kaltes Entsetzen um. Besitzt diese Person doch wahrhaftig die Frechheit, dem geschätzten und angereisten Publikum mitzuteilen: „Ich hoffe das alles klappt. Wir hatten ein wenig Stress mit der Technik. Und apropos Stress: Die letzten Tage und Wochen waren so anstrengend, dass ich nicht meine volle Konzentration in den heutigen Vortrag stecken konnte!“
Es ist bewundernswert, wie manche Vortragenden die Courage besitzen, dem Publikum gleich zu Beginn eine ordentliche Ohrfeige zu verpassen.
Das mit den stressigen und angespannten Tagen und Wochen vor einer Veranstaltung kenne ich. Und dass dies oder das nicht so ganz korrekt vorbereitet wird – kenne ich auch. Aber: Dann gilt trotzdem, das Beste aus der Situation zu machen.
Denn: Mein Publikum interessiert es nicht, was in meinem Leben vor dem Vortrag passiert ist. Denn die Leute sind jetzt hier, um mir und meinen Informationen zu lauschen. Um etwas mitzunehmen. Haben sich extra auf den Weg gemacht, zahlten vielleicht auch noch Eintritt. Und dann wird eine solche Mitteilung in den Raum gegeben, die von Zuschauerseite aus kein Erbarmen kennt. Außer es sind schwerwiegende Gründe wie ein Todesfall oder schlimme Krankheit.
Für Sie zum Umsetzen:
Vergessen Sie ab sofort jegliche Ausreden zu Beginn Ihrer Darbietung. Wenn Sie zu dieser Veranstaltung verpflichtet wurden, dann ist es auch Ihre Pflicht, sich vorzubereiten und nach bestem Wissen und Gewissen Ihren Vortrag zu halten.
Übrigens: Sie können bei der Umsetzung noch alle Register ziehen, die Ihnen zur Verfügung stehen. Keiner im Publikum weiß, wie Sie diese beispielsweise 60 Minuten vorbereitet haben. Niemand ahnt, was Sie sagen wollen. Sie haben also alle Freiheiten. Nutzen Sie diese.
Diese Vorgehensweise gilt auch dann, wenn Sie plötzlich aus dem Publikum auf die Bühne gerufen werden. So kann es vorkommen, dass Sie als weitere Expertenaussage zum aktuellen Referenten gebeten werden. Oder aber in einem Meeting wird Ihre Expertise angefordert. Dann bitte starten Sie nicht mit Floskeln wie:
- „Oh, das kommt überraschend. Da hatte ich keine Gelegenheit, mich vorzubereiten!“
- „Na ja, kann’s mal versuchen. Bin heute ziemlich angeschlagen!“
- „Ich kann Ihnen nicht versprechen, ob ich das in so kurzer Zeit erklären kann!“
- „Puh, bin ziemlich nervös jetzt!“
Verstehen Sie, was ich meine?
Das Publikum mag jetzt nicht hören, wie es Ihnen geht, ob Sie eine Ausrede haben und und und …
Gehen Sie in solchen Momenten nach vorne, tun Sie was zu tun ist, und dann setzen Sie sich wieder. Ausreden und Floskeln wie die oben genannten führen nur dazu, Ihr Bild in der Öffentlichkeit verschwimmen zu lassen und das Publikum zu verärgern.
Versuchen Sie vielmehr, das Beste aus solchen Spontansituationen zu machen. Es wird nicht immer perfekt sein. Aber ganz ehrlich: Wollen wir immer alle das Perfekte?
Auch die hier angesprochenen Strategien behandeln wir auf unseren Seminaren. Sie können den Umgang damit lernen. Ich helfe Ihnen dabei. Und ich bin überzeugt, dass Sie das schaffen!
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