Tipp 6: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte

Wir leben mittlerweile in einer Welt, aus der das Bild nicht mehr wegzudenken ist. Bilder beherrschen unseren Alltag. Denken Sie nur an die ersten Handys, die seit Mitte der 90er Jahre ihren Siegeszug antraten. Ich denke oft noch an mein damaliges Handy, ein Nokia 6110 im typisch blauen Gehäuse. Damit konnte man telefonieren, rund 50 Nummern speichern und SMS verschicken.

Heute mutet SMS wie eine Technik aus der Antike an. Mittlerweile verschicken wir wie selbstverständlich die aktuellen Bilder vom Urlaubsstrand, Aufnahmen vom exotischen Essen aus Asien und bringen eben aufgenommene Filmclips auf die Reise. Die Oberflächen unserer Smartphones sind mit bunten Apps gespickt. Es „bildert“ überall.

Dieser Tage habe ich gelesen, dass wir bis zu zig tausend Mal schneller eine Bildinformation erfassen, wie bis mir jemand mitteilt, was ich da vor mir sehe.

Nehmen wir uns das zu Herzen, und arbeiten auch in unseren Vorträgen und Präsentationen verstärkt mit Bildern. Die Zukunftsgedanken gehen sogar soweit, dass eines Tages Buchstaben ganz weggelassen werden, und nur noch Bilder unsere Welt bestimmen.

Wenn Sie nicht gerade mit einer unterstützenden Folienpräsentation Ihr Publikum informieren, dass verwenden Sie bei Ihren Aussagen erklärende Gesten.

+ Sie erklären in einem Vortrag, auf welchem Wege Interessenten schnellstmöglich mit Hilfe der Passtrasse zum höchsten Punkt gelangen, um dann das folgende Panorama zu bestaunen. Beschreiben Sie mit Ihren Händen langsam den Aufstieg. Oben, wenn Sie auf der Passhöhe angekommen sind, stellen Sie sich hin, breiten die Arme aus und erklären langsam und mit geschlossenen Augen, was jeden dort erwartet. Jetzt bauen Sie eine längere Pause ein, damit Zuhörer und Zuhörerinnen das Bild vor ihrem inneren Auge genießen können. Halten Sie die Pause aus.

+ Sie haben in Ihrem Lager eine neue Verfahrensweise zum Einlagern eingeführt. In jedes der neuen Regale passen jetzt genormte Europaletten mit eine maximalen Höhe von 1,60 m. Da Sie kein Bild zur Hand haben, verwenden Sie wieder Ihre Hände und produzieren bei Ihren Zuschauern ein Kopfkino. Nehmen Sie mit beiden Händen die Palette auf – Sie sind der Gabelstapler. Bewegen Sie sich mit der Last langsam ein kurzes Stück weiter und heben Sie die erste Palette einfachheitshalber in das untere Fach. So leicht, einfach und rasch ist Einlagern jetzt möglich.

+ „Die globale Erwärmung, meine sehr verehrten Damen und Herren, wird uns noch ordentlich zu schaffen machen!“ Stehen Sie bitte nicht wie eine Salzsäule vor Ihrem Publikum. Lassen Sie mittels Ihrer Arme ein Bild vor den Augen Ihres Publikums entstehen. „Die globale Erwärmung“ – hier zeichnen Sie mit beiden Händen eine Weltkugel, und sprechen dabei langsam – „meine sehr verehrten Damen und Herren“ – damit zeigen Sie auf die vor Ihnen sitzenden Menschen – „wird uns noch ordentlich zu schaffen machen.“ Den Satz schließen Sie ab mit ernstem Blick, einer kurzen Faust und einer entschlossenen Sprache.

Sie werden feststellen, dass durch Unterstützung Ihrer Hände die meisten Menschen aufmerksamer zuhören werden. Durch die Produktion der Bilder stoßen Sie die Kreativität in den Köpfen an.