Auch heute begrüße ich Sie sehr herzlich zu den neuen Gedanken der Woche.
Sie sehen, ich bin nicht allein. Neben mir steht Udo Gaedeke, seines Zeichens Trainer, Autor und Experte für schnelles Lesen. Außerdem ist Udo mein Trainer-Partner in unserem gemeinsamen Seminar „Physiothorik – Erkenne dein Gegenüber.
Lieber Udo, was kann ich mir unter Speedreading vorstellen?
Es geht um schnelleres Lesen, eine Notwendigkeit in der heutigen Zeit, wo wir so viel Textmaterial auf dem Tisch haben. Wir haben so viel zu lesen und doch so wenig Zeit, es zu verarbeiten. Es geht praktisch darum, die Lesezeit zu verkürzen bzw. die Lesegeschwindigkeit zu verdoppeln oder zu verdreifachen. In einigen Fällen sogar bis zum fünffachen zu steigern.
Wie funktioniert so etwas zum Beispiel in einem solchen Seminar?
Das Grundprinzip kurz erklärt: In der Schule haben wir gelernt, Buchstabe an Buchstabe zu reihen, und daraus ein Wort zu formen. Der nächste logische Schritt wäre gewesen, einzelne Worte in eine Gruppe zusammenzufügen zu einem Satz. Und jetzt stell Dir vor, es gäbe eine gute Fee, die mit dem Finger schnippt und diese Gruppe und diesen Satz als Sinngruppe für mich verständlich macht. Das braucht ein bisschen Übung, aber das ist es ganz kurz erklärt Der Sinn der dahinter steckt.
Das ganze klingt ja im ersten Moment sehr utopisch. Aber die Menschen, mit denen Du im Seminar arbeitest: Geben die Dir dieses Feedback zurück, dass es funktioniert?
Ich mache das seit 19 Jahren. Und ja, genau dieses Feedback erhalte ich. Ich habe tausende Menschen trainiert, in Behörden, in Ministerien, in Universitäten und Firmen. Alle haben das gleiche Problem. Viel zu viele Stapel an Papier und zu wenig Zeit. Und gerade in Universitäten und in Unternehmen erlebe ich, dass mich diese Menschen immer und immer wieder buchen, weil die Nachfrage einfach da ist.
Wenn Teilnehmer das Seminar verlassen: Was wird mit dem Gelernten? Verblasst das nach einiger Zeit?
Ich möchte da gerne sehr ehrlich sein. Lesen ist eine Gewohnheit, die wir ca. seit dem sechsten Lebensjahr alle nach und nach immer mehr und mehr lernen. Leider bekommen wir nicht gleich das Turbowerkzeug an die Hand. Deswegen werden wir mit der Zeit auch müde, es macht uns keinen Spaß, es wird zur Last, besonders dann, wenn es viel Lesematerial wird. Und diesen erlernten „Fehler“ helfe ich zu korrigieren. Wir arbeiten hier gegen die alte Gewohnheit, gegen das alte Muster. Das haben wir ja viele Jahre trainiert. Nehmen Sie Ihr Lebensalter aktuell und ziehen dann 6 Jahre ab. So lange befinden wir uns auf diesem Pfad. Und es ist ja einfach so auch zur Gewohnheit geworden, weil wir es immer und immer wieder so gemacht haben. Auch wenn nun die Leute im Seminar zu einem Durchbruch kommen, und feststellen, dass es funktioniert; und jetzt von diesen neuen Fähigkeiten, die sie kennengelernt haben begeistert sind. So braucht es ja doch ein bisschen Training, um dranzubleiben. 10 Minuten pro Woche reichen aus. Und mit ein bisschen mehr Training kann man das ganze wiederum mehr und mehr steigern.
Vielen Dank Udo Gericke. Tolle Sache. Sollten Sie zu dieser Zielgruppe der Vielleser gehören: Wie wäre es da sich zu überlegen auch einmal ein solches Seminar zu buchen?
Wünsche viel Erfolg