Siegfried Lachmann steht mit seiner siegfriedlachmann-Methode für „Begeisternde Rhetorik“. Doch was kann Begeisterung bedeuten? In den kommenden Wochen zerlegt Ihnen Siegfried Lachmann diesen Begriff „Begeisterung“ in 12 Teile. Lesen Sie wöchentlich etwas zu den einzelnen Buchstaben von BEGEISTERUNG!
Heute geht es in die dritte Runde. G! Vergiss das Gliedern nicht.
Ich kenne ein paar Redner, die ohne Manuskript auf die Bühne kommen. Und reden und reden. Am Ende muss ich dann gestehen: „Der oder die haben ihre Hausaufgaben gemacht!“ Da hat alles gestimmt. Hier war ein Hauch von Entertainment zu spüren. Bravo!
Es gibt andere Redner, die auf die Bühne kommen. Sie stellen sich am Rednerpult auf, sortieren kurz ihre Rede und beginnen. Auch bei denen fällt mein Urteil gleichlautend aus. Toll! Gut gemacht! Da hat sich jemand nicht nur Gedanken gemacht, sondern hat mich an seinem roten Faden teilhaben lassen.
Und eine weitere Fraktion gehört zu denen, da kann man am Ende nur sagen: „Danke, dass Sie aufhören zu reden. Die Qual hat ein Ende!“
Bei allen drei Rednertypen hat eines gestimmt: Sie kennen ihr Thema. Sie wissen von was sie sprechen. Doch der Transportweg Redner –> Zuhörer ist jeweils ein anderer.
Bei den beiden Erstgenannten stimmte das System hinter der Rede. Ein Themenbereich griff in den anderen über. Ich habe als Zuhörer das Geländer gefühlt, an dem ich entlangging. Mir wurde es leicht gemacht zu folgen und die Informationen zu verinnerlichen.
Die dritte Person dagegen redete. Nahm keine Rücksicht auf mich. Für sie war der Inhalt der Rede klar. Ich sollte irgendwie klarkommen.
Nimm Deine Zuhörer an die Hand – und Du wirst es einfacher haben. Am Beispiel des 3-Satz will ich es verdeutlichen. Den 3-Satz kennen die meisten noch aus der Grundschule. Einleitung ° Hauptteil ° Schluss. Hierbei handelt es sich um die einfachste Form der Gliederung.
Die Gliederung einer Rede ist die Struktur der Rede. Am Beispiel des 3-Satzes ist es wie folgt zu erklären:
Bei der Einleitung werden die Zuschauer begrüßt. Es folgen in der Regel eine kurze Vorstellung des Redners und eventuelle Danksagungen. Dann wird der Redegrund angeführt, kurz beschrieben und mittels einer Agenda grob beleuchtet.
Im Hauptteil geht es zur Sache. Er ist der längste Teil der Rede – folglich sollten hier verschiedene Elemente zur Erhöhung der Aufmerksamkeit eingebaut werden. Vielleicht zwischendurch ein Video, ein Interview oder ähnliches. Je nach Redeart werden die Akzente anders gesetzt
Der Schluss einer jeden Rede ist nicht zu unterschätzen. Hier besteht die Chance, alle Zuhörer noch einmal abzuholen. Entweder durch eine spannende Zusammenfassung und/ oder durch den Einsatz eines Appels.
In der Regel endet eine Rede mit einer Danksagung, einer offenen oder rhetorischen Frage und einem hoffentlich dankbaren Applaus.
Machen Sie 2021 zum Jahr der Kommunikation!