Tipp 9: Frag nur vernünftig, und Du hörst Vernünftiges
Der Titel vom heutigen Tipp ist der Ausspruch des griechischen Tragödiendichters Euripides, der von 480 – 407 v. Chr. gewirkt hat. Was wäre manche Sache heute ohne ihre Vordenker.
Haben Sie sich schon mal mit Fragetechniken auseinandergesetzt? Oder sich selbst einmal beobachtet, wie Sie selbst fragen? Welche Art von Fragen Sie stellen? Und wie Sie nach der ersten Antwort Ihre Unterhaltung weiterführen?
Ich hatte in meinen Anfangsjahren als Redner und Seminarleiter einen großen Respekt vor Fragen. Das betraf das Fragen an das Publikum bzw. die Teilnehmer. Diese Unsicherheit beruhte nicht mal auf den Fragen, die ich stellen wollte. Vielmehr darum, dass ich nicht wusste, ob Gegenfragen oder sonstige tiefergehende Informationen gewünscht wurden. Irgendwann hab ich dann trotzdem mal mit der Fragerei begonnen – und es macht bis heute Spaß und Freude, mit anderen Menschen in den Dialog zu kommen.
Durch diesen Einbau von Fragen erwecken Sie beim Publikum Aufmerksamkeit und Abwechslung. Früher in der Schule kursierte bei uns der Satz: „Wenn alles schläft und einer spricht, das nennt man heute Unterricht!“ – dann soll das bei Ihnen ganz anders ablaufen. Durch die Fragen hole ich Teilnehmer aus der Versenkung, bekomme neue und andere Ansichten mitgeteilt und kann sogar eine Diskussion in Gang setzen.
Zusätzlich habe ich festgestellt, dass ich für die Zuhörerinnen und Zuhörer nicht mehr nur der Alleinunterhalter bin, der mit Blasmusik von vorne sein Publikum unterhält. Hier kommt auch der Gedanke ins Spiel, dass mir das Publikum nicht egal ist. Ich will, dass diese Menschen mit einbezogen werden. Machen sie das, und Sie werden auch hier feststellen, dass der Grad der Konzentration ein ganz anderer ist.
Bitte denken Sie aber jederzeit an die richtigen Fragestellungen. Ihre Fragen sollen zum Thema passen und auch den Intellekt der Teilnehmenden kitzeln.